2019, Sommersemester, Ringvorlesung
Montag, 18.00 bis 20.00 Uhr, c. t.
Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg, Hauptgebäude: Hörsaal H, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
Organisiert von Petra Lange-Berndt, Isabelle Lindermann und Dietmar Rübel im Rahmen des Forschungsprojektes um 1800. Kunst ausstellen als wissenschaftliche Praxis
In den vergangenen Jahren sind intensive Debatten um das entfacht, was Ausstellungen sein können oder zu leisten vermögen. Spätestens seit den 1960er Jahren haben künstlerische Strategien das Format und das Medium herausgefordert und die Bedingungen der Institutionen, insbesondere des sogenannten White Cubes zur Disposition gestellt. Im selben Zuge entstanden Praktiken des Ausstellens, die heute unter dem Begriff des „Kuratierens“ diskutiert und auf ihre jeweilige Tauglichkeit oder Ideologie hin überprüft werden. Ausstellungen gelten in diesem Kontext zwar auch als Räume mächtiger Wissensregime, erscheinen jedoch vor allem als Handlungsfelder, in denen aktuelle Debatten geführt werden. Aus dieser Perspektive erscheinen Ausstellungen als komplexe Gefüge, in denen unterschiedliche Handlungsweisen zum Einsatz kommen – die wiederum in ästhetischen, gesellschaftlichen wie ökonomischen Zusammenhängen stehen. Dabei werden gegenwärtig verstärkt feministische, postkoloniale und posthumanistische Ansätze in den Künsten selbst sowie auch innerhalb der Praktiken des Ausstellens verfolgt und fordern erneut etablierte Standards heraus. Die Vorträge der Ringvorlesung widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis den möglichen Methoden und Politiken des Machens einer Ausstellung, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Diskursen in Verbindung setzen.